Wie seid ihr beide in Heidelberg gelandet und warum habt ihr gerade die Altstadt gewählt? Gab es noch andere Stadtteile, in denen ihr euch vorstellen konntet zu leben?

Paolo bekam einen Solistenvertrag als Tänzer bei der Nanine Linning Dance Company und zog von Amsterdam nach Heidelberg in eine sehr kleine Wohnung in der Weststadt. Zu dieser Zeit führten wir noch eine Fernbeziehung und unser Leben spielte sich hauptsächlich zwischen Flughäfen und Bahnhöfen ab. Wir haben jede Gelegenheit genutzt, um uns zu sehen und Zeit miteinander zu verbringen. Im Februar 2014 traf Danilo die sehr mutige Entscheidung, seine Fotografenkarriere in Mailand aufzugeben und nach Heidelberg zu ziehen. Wir hatten großes Glück mit unserer ersten Mietwohnung: Wir bekamen sie über einen Freund, der bereits im selben Gebäude wohnte, und wir könnten nicht glücklicher sein über die tolle Lage. Sie befand sich im Herzen der Altstadt, nur wenige Minuten entfernt vom Theater, der Hauptstraße und der Unteren Straße, wo sich die wichtigsten Bars und Partylocations befinden. Für uns war es schon immer wichtig, im Stadtzentrum zu wohnen. Nach 5 Jahren beschlossen wir eine Wohnung zu kaufen - möglichst in der gleichen Gegend. Wir haben über zwei Jahre lang gesucht und schließlich das gefunden, was jetzt unser Zuhause ist. Es war Liebe auf den ersten Blick und die Wohnung ist perfekt für uns: die Aussicht, die Lage, das Flair, der Altbau-Stil und genug Platz, um ein Fotostudio unterzubringen. Wir hätten uns auch vorstellen können, in der Weststadt oder in Neuenheim zu wohnen aber uns gefällt der historische Kern der Stadt.

Ihr habt die Wohnung selbst umfangreich renoviert und umgestaltet. Haben Ihr das Potenzial sofort erkannt? Gibt es Dinge, die Ihr heute anders machen würdet?

Schon bei unserer ersten Besichtigung haben wir erkannt, welches Potenzial in der Wohnung steckt und was man mit einer sorgfältigen Renovierung erreichen könnte. Schon nach dem ersten Treffen verbrachte Danilo Wochen damit, die gesamte Wohnung am Computer umzugestalten, ihr ihren historischen Charme zurückzugeben und die Raumaufteilung zu optimieren. Nichts wurde dem Zufall überlassen: Mit Hilfe von zwei Architekten haben wir alle Möglichkeiten ausgelotet und kamen dann zu diesem Ergebnis. Durch den Denkmalschutz waren wir natürlich zu kleinen Kompromissen gezwungen – die dem Ergebnis aber keinen Abbruch getan haben. Wir sind sehr glücklich damit und würden auch jetzt nichts ändern.

Hand aufs Herz: Passt ihr in der Liebe und im Stil zusammen oder habt ihr manchmal einen unterschiedlichen Geschmack bei der Einrichtung?

Ja, das passt perfekt! Seit 15 Jahren sind wir „Partner in Crime“ und sind uns selten uneinig. Wir können Privates und Berufliches sehr gut trennen. Wir haben großen Respekt voreinander, und dieses Vertrauen steigert nur die Wertschätzung, die wir uns gegenseitig entgegenbringen, als Individuen, als Paar und als Team. Wenn jemand eine andere Vision hat als der andere, nehmen wir uns die Zeit zuzuhören, zu verstehen, zu studieren, uns selbst zu hinterfragen und schließlich immer einen Konsens zu finden. Wir haben da eine gute Arbeitsaufteilung: Im Allgemeinen kümmert sich Danilo um die Vision eines Projekts, und sorgt für die Organisationt. Er bringt Ideen und Inspirationen ein, während Paolo hauptsächlich für alles verantwortlich ist, was die Details und die Inszenierung betrifft. Nichtsdestotrotz wird alles gemeinsam besprochen, präsentiert und bewertet, und die letzte Arbeitsphase wird immer gemeinsam choreografiert und durchgeführt. Keines unserer Werke wurde dem Kunden ohne die Zustimmung des Partners übergeben.

Was gefällt Euch an eurer Wohnung am besten oder was ist für Sie das Wichtigste bei einer neuen Immobilie?

Wir lieben den Blick auf das Schloss auf der einen Seite und auf den Neckar und die Alte Brücke auf der anderen Seite. Wir können fast alle Wahrzeichen der Stadt von allen Fenstern aus sehen und dieser Blick wird auch nicht alt. Die Hügel und das Wasser geben uns ein unendliches Gefühl von Frieden und Gelassenheit, und da wir bei der Einrichtung und Inszenierung eines Raumes sehr naturverbunden sind, dient uns dies als tägliche Inspiration. Außerdem lieben wir unsere hohen Decken, da sie den Raum vergrößern und uns bei der Gestaltung sehr viel Freiheit bieten. Der kleine Balkon mit Blick auf den Fluss ist ein Segen und dient im Sommer als zusätzliches Zimmer; in der schönen Jahreszeit findet man uns dort - vom Frühstück bis zum Abendessen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für uns ist das Licht: Wir sind von großen Fenstern umgeben, durch die das Tageslicht jederzeit eindringen kann, was dem Raum eine helle Atmosphäre verleiht. Nicht zuletzt wohnen wir sehr gerne zentral aber ruhig, weil das die kreative Arbeit sehr erleichtert.

Euer Account heißt @homeinheidelberg - was bedeutet Heimat für euch? Was macht Euer Zuhause zu einem Zuhause?

Heimat ist der Ort, an dem man sich ständig wohlfühlt und ein Gefühl des Friedens empfindet. Das Zuhause ist die Gesamtheit der Farben, Nuancen und Details, die es zum wertvollsten Ort machen, an den man jeden Abend zurückkehrt. Das Zuhause wird zum Zuhause, und es blüht auf mit den Menschen, die man liebt. Das Zuhause ist eine Erweiterung von uns selbst und spiegelt unsere Persönlichkeit wider.

Und zum Schluss: 3 kurze Fragen!

Welche Songs dürfen auf unserer Spotify-Playlist nicht fehlen?
Fire von Weval - First Light von Kidnap - L'Ombra Della Luce von Franco Battiato - ... Just Gazin' von Digitalism - Stay The Night von Claptone & TENDER - Red Lines von SOHN - Deadly Valentine / Soulwax Remix von Charlotte Gainsbourg & Soulwax - Had Ten Dollaz von Cherry Glazerr - Hearts On Fire von Cut Copy - Lips / Edu Imbernon Remix von The xx

Welcher Bildband lohnt sich wirklich - nicht nur als Dekoration?
AT WORK von Annie Leibovitz

Welchem Instagram-Account müssen wir unbedingt folgen?
@mr.roofpot